CDU-Bodenseekreis alarmiert – geplante Schließung der Notfallpraxis in Tettnang gefährdet ärztliche Versorgung der Menschen vor Ort

Wolfgang Heinrich

1. November 2024

Bei der Sitzung des Kreisvorstandes der CDU-Bodenseekreis am 24.10.2024 in Ettenkirch, bei dem auch die Ortsvorsitzenden der CDU eingeladen waren, zeigten sich die Anwesenden tief besorgt über die Pläne zur Ausdünnung des Notfallpraxen-Netzes in Baden- Württemberg.

Nach Absicht der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) stehen im Südwesten 17 weitere Standorte zur Schließung an, unter anderem in Tettnang.

Besonders alarmierend ist es für die CDU Bodenseekreis, dass Patientinnen und Patienten mit akuten Beschwerden (schweren Erkältungen, Bauchschmerzen oder kleineren Verletzungen) künftig bis zu 45 Minuten Fahrtzeit in Kauf nehmen sollen.

„Gerade in ländlichen Regionen ist die wohnortnahe medizinische Versorgung von essenzieller Bedeutung. Wir halten eine Schließung der Notfallpraxis in Tettnang für unverantwortlich“, erklärt der Kreisvorsitzende Volker Mayer-Lay und führt empört weiter aus: „Es ist nicht hinnehmbar, dass die KVBW diese Entscheidung hinter verschlossenen Türen getroffen hat. Wir fordern, die Entscheidung zurück zu nehmen und unverzüglich mit der Stadt Tettnang, den weiteren betroffenen Gemeinden und dem Landkreis in einen Dialog einzutreten. Das Ziel muss sein, eine adäquate Notfallversorgung für die Menschen vor Ort zu gewährleisten.“

Die Pläne der KVBW stoßen nicht nur bei der CDU-Bodenseekreis auf Kritik, sondern auch innerhalb der Landesregierung. CDU-Minister Peter Hauk, zuständig für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz warnte davor, dass die geplanten Schließungen zu einer Überlastung der Notfallstrukturen in den Kliniken führen. Wenn die Verletzten oder Erkrankten die lange Fahrzeit vermeiden wollen, werden sie in die ohnehin bereits überlasteten Notaufnahmen der Krankenhäuser fahren. Ein Kreislauf, der die gesamte ärztliche Versorgung in Baden-Württemberg stark belastet.

Die CDU-Bodenseekreis unterstützt die Haltung von Minister Hauk und wird das Thema auf allen politischen Ebenen weiterverfolgen, damit die Notfallpraxen und damit die medizinische Grundversorgung erhalten bleibt.